Wie du deinen inneren Perfektionismus überwinden kannst.

Ich habe vor einigen Jahren in einer Bar einmal eine Gratis-Postkarte mitgenommen, die mich seitdem immer begleitet und einen prominenten Platz in meinen eigenen vier Wänden erhält. Zuletzt klebte sie an meinem Badezimmer-Spiegel, so, dass auch alle meine Klientinnen sie sehen konnten.

Auf dieser Karte steht folgender Satz: Willst du perfekt sein, oder perfekt du sein?

Ist das nicht wunderbar? Ein Satz, der so manche Frau erst einmal zum Grübeln gebracht hat… einige meiner Damen sagten mir, sie verstünden nicht, was damit gemeint sei.

Dazu sollte ich kurz erzählen, welche Charaktereigenschaften bzw. Werte die meisten meiner Klientinnen ausmachen und das bite völlig wertfrei verstehen: Ehrgeiz, Ungeduld, alles hinterfragen, alles googlen, Karriere machen, ihren Mann stehen, Leben nach Plan und bitte immer steil bergauf. In einem Wort zusammen gefasst: perfekt.

Aber genau das ist es auch, was die Frauen zu mir bringt: Sie sind nach außen perfekt, aber innen unglücklich. Und was es so tragisch macht: Sie sind nicht sie selbst, sie funktionieren, wie es sein sollte in unserer Gesellschaft. Schule, Studium, erster Job, Beförderung, Fortbildungen, Beförderung, Geschäftsreisen, Meetings, Überstunden, Beförderung, Leben für den Job, mehr Gehalt, weniger Freunde, kaum mehr Freizeit, Beziehungsstress, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Arbeiten am Limit, Beförderung, Überstunden, Schlafstörungen, Medikamente, Meetings, Geschäftsreisen, Gehaltserhöhung, Mehrarbeit,….. bäm, Ende 30, Burnout, unerfüllter Kinderwunsch, immer noch Single…. wusch…perfekt unglücklich und krank.

Vor mir sitzt die Karrierefrau, nachdem sie stolz und selbstbewusst durch meine Türe geschritten kam, das Handy neben sich auf den Tisch gelegt hatte mit den Worten, wir haben eine Stunde Zeit, sagen Sie mir, was ich tun soll, damit jetzt alles ganz schnell klappt und wieder gut ist, wie ein Häufchen Elend mit hängenden Schultern, bebenden Lippen und Tränen in den Augen. „Ich bin so ungeduldig, fühle mich so vernachlässigt, so ungerecht behandelt, ich tue doch alles. Ich habe mich immer nur bemüht, immer geschuftet, gelernt, performt und alles erreicht. Warum werde ich jetzt so vom Leben bestraft? Warum klappt es bei allen anderen, nur bei mir nicht?“

Dann frage ich: wann haben Sie zuletzt etwas getan, was Sie glücklich gemacht hat?

Große Augen schauen mich fragend an. Keine Antwort.

Nächste Frage: Macht Ihre Arbeit Sie glücklich?

Wieder große Augen, dann „Hmmmm, weiß nicht. Ich wollte immer Karriere machen und viel Geld verdienen, Anerkennung bekommen, mir Luxus leisten…“

„Ist Ihr Leben jetzt, wo Sie all dieses erreicht haben, perfekt? Sind Sie glücklich?“

JA, genau, wieder große Augen…  „Fast“ „Nein“ „Ja, aber…“

„Fühlen Sie sich wohl? Sind Sie meistens gut gelaunt, voller Elan, kreativ, gesund?“

„Nein…“

„Führen Sie aktuell IHR Leben, welches Sie als für sich beglückend beschreiben würden? Sind Sie in Ihrer Mitte? Sind Sie bei sich? Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut?“

Antwort: Tränen. Dann: „eigentlich hätte ich gern mehr Zeit für mich, für Sport, für meinen Partner, um einen Partner zu finden, um Freunde zu treffen, um meinem Hobby nachzugehen, für einen Hund, für ein Kind, für einen langen Urlaub. Ich fühle mich ausgelaugt, ausgenutzt, unverstanden. Ich fühle mich gar nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, was ich will, wo es hingehen soll, wie es weitergehen soll. Am liebsten würde ich alles hin schmeißen. Hätte ich es bloß anders gemacht, aber jetzt ist es ja zu spät…. Was soll ich nur tun?“

Jetzt: Schweigen meinerseits. Stille. Pause.

„Die wahren Antworten zeigen sich dir in der Stille, wenn dein Geist keine Ablenkung mehr erfährt, du nicht mehr im Außen unterwegs bist.

Wer bist du? Was sind DEINE Träume? Werde dir deiner bewusst. Frage dich selbst: was möchte ich sein in dieser Welt? Möchte ich perfekt sein. oder perfekt ICH sein?

Vielleicht magst du heute mit einem kleine heilenden Mantra beginnen zu dir (zurück) zu finden und in deinen Frieden, deine Liebe zu kommen:

„So ham“ bedeutet ICH BIN. Nutze dieses heilende Mantra immer denn, wenn du das Gefühl hast, dass du nicht im Gleichgewicht mit dir selbst bist. Wenn du merkst, wieder im Außen (im Perform-Modus) zu sein. Wiederhole diese Mantra laut, oder in Gedanken, während du für zehn Atemzüge ganz bewusst tief bis hinunter in den Bauch ein- und wieder ausatmest.

Fange an dich selbst zu finden und zu mögen, wie du bist. Du bist perfekt.

Wie heilst du dich selbst? Ich freue mich auf deine Kommentare.

Für weitere Übungen nimm gern Kontakt auf. Hab einen glücklichen Tag! Deine Yvonne

 

 

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